Biographie

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Richard Bagnoud
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Richard Bagnoud, aus dem Wallis, geb. 1954 in Luzern (Schweiz), ist Autodidakt. Kunstschulen wurden nach Abschluss einer Ausbildung zum Tiefdruckretoucheur nur ganz am Rande besucht. Möglichst jenseits von Beeinflussung und Anlehnung entwickelte er seinen Stil.
Seit 1982 ist er hauptberuflich als Kunstmaler tätig, nachdem zuvor Mittelschulbildung nachgeholt wurde und auch mittels längeren Auslandaufenthalten (u.a. Himalaya) unterschiedliche Weltanschauungen für ihn prägend und bildend waren. Östliches wie insbesondere mitteleuropäisches Geistesleben befruchteten so die Künstlerseele nachhaltig. Bagnoud ist bis heute der festen Überzeugung, dass man nur malen kann, was man selbst ist, und setzte so von Beginn an ebenso konsequent auf die innere persönliche Entwicklung bzw. Schulung.
Das Ausstellungsdebüt gibt er im Zusammenhang mit einer Einzel-Wanderausstellung 1990 in den historischen Räumen der Kurfürstlichen Burg in Eltville (D), wo einst Gutenberg die ersten Werke druckte. Das Echo und der Erfolg spiegelten sich vor allem darin, dass an sämtlichen Ausstellungen ein Grossteil der Besucher mehrere Male, ja einige fast täglich wieder kamen und sich mit den Bildern auseinander setzten. Einige Jahre zuvor begann er mit der Arbeit am Litho-Stein, was zur Zusammenarbeit mit internationalen Verlagshäusern führte. Während all den Jahren war er als Kunstmaler an über 20 Wohnorten tätig, dabei vorzüglich mit Privataufträgen beschäftigt.
Sein Hauptanliegen: Kunstwerke zu schaffen, die den Menschen wieder zu sich selbst und somit zum Geist in und über uns bringen. Re-ligare, ein Zurückbinden bzw. –führen des Menschen an den verlorenen Geist, womit dann die Kunst wieder das ist, was sie immer war und künftig wieder sein wird, nämlich religiös.
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Richard und Margret Bagnoud
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Gedanken zur Kunst
Unter dem Motto: Kunst – ein Weg zum Geist gab ich jeweils meine Ausstellungen. Wie dieser Titel zeigt, soll die Kunst den Menschen zum Geist führen, ihn dafür sensibilisieren. Kunstwerke beseelen den Menschen und erheben ihn dadurch über sich selbst. In der Seele geht der Sinn der Welt auf. Die Sinne zeigen dem Menschen die sinnliche Erscheinung, aber sie zeigen nicht die harmonischen Ordnungen, denen die Dinge folgen. Diese sind also in den Tiefen der Seele geborgen. Nicht auf die Körperlichkeit ist die Seele beschränkt – sie gehört der Unendlichkeit an. Doch soll in der Persönlichkeit (Körperlichkeit), vornehmlich durch die Kunst, das Ewige erweckt werden. Denn das Vergängliche am Menschen ist bestimmt, ein Ewiges zu gebären.
Soll die Kunst Zeugnis für das Zusammenhängen des Menschen mit den übersinnlichen Welten sein, so muss ich mich als Künstler durch meine Lebensführung immer mehr zum geeigneten Werkzeug machen, um solch Höherem in Ehrfurcht und Dankbarkeit dienen zu können.
Mein Fazit: „Kunst ist Leben Leben ist Licht und Farbe und somit Geist. Dorthin muss der Mensch zurückfinden“.
Zu meiner Malerei

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Richard Bagnoud bei der Arbeit
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Ich möchte sie als kontemplative Malerei verstanden wissen. Mein Weg ist gekennzeichnet von einem immerwährenden Ringen um die Mitte zwischen völliger Dunkelheit und grellem Licht, zwischen dem Leblosen und dem Überschwenglichen. Eine bewusste und naturverbundene Lebensführung soll diese Balance ermöglichen, diese Harmonie zwischen den Polaritäten des falschen Überschwangs und des Verhärtens in Ratio und Technik. Dass kontemplative Malerei ein kontemplatives Leben bedingt, versteht sich von selbst.
Nun aber, was ist und will kontemplative Malerei ? Lassen Sie mich vielleicht vorerst sagen, was sie nicht ist, nicht will und nicht sein kann um dann fast wie von selbst deren Antwort zu ermöglichen.
Sie ist weder blosse subjektive Impression ohne reales Objekt, noch der expressionistische „Schrei“ als leidenschaftlicher Verzweiflungsruf über die verlorene Einheit mit Gott und Natur. Weder ist sie kubistischer – noch konstruktivistischer Drang zu jenem Objektiven eines konstruierenden Verstandes. Vice versa kann und will auch nicht Subjektivität ihre Parole sein, wo Irrationalität, Um-wertung und Un-sinn geradezu gesucht wird. Weder physischer noch seelischer Naturalismus haben darin ihren Platz. Schon gar nicht sein kann sie das Surrealistische, wo Vernunft, Schönes, Sittliches grundsätzlich ausgeschlossen wird und Chaotisches wie Monströses gesucht und gewollt wird, wo die Welt des rein Kreatürlichen, die Welt des Untermenschlichen d.h. die seelische Projektion der Triebhaftigkeit hochstilisiert wird. Explizit nicht kann sie romantische Weltflucht als auch esoterisches Träumen vermitteln. Wahrheit manifestiert sich auch in der Kunst aus dem Polaren womit für meine Malerei der Kampf zwischen Licht und Finsternis zur Grundlage wird.
Vergessen wir nicht: die Verantwortung für die vielen grässlichen Kulturerscheinungen tragen zum geringsten Teil die Künstler selbst. Der Nährboden für die Kultur wird von der Gesellschaft und ihren Mentoren vorbereitet.
Schönheit und Wahrheit hat, wie der Mythos aber auch der Sprachgenius zeigt, den gleichen Ursprung. Was schön ist, ist folglich auch wahr und gut ! Im Schönen sind Geist und Sinnlichkeit ausgeglichen. Kunstwerke setzen voraus, dass ein Erleben über das nur Persönliche hinaus in das Menschheitliche erhöht ist. Deshalb haben sie die Fähigkeit jeden Menschen anzurühren und ihn über sich hinaus zu erheben. Jedes Kunstwerk ist Zeichen, Hieroglyphe eines menschlichen Erlebnisses.
Das Problem der Kunst ist ein Bewusstseinsproblem !
Endlich: kontemplative Malerei will Versöhnung zwischen irdischer Wirklichkeit und geistiger Wahrheit sein. Mittels innerer Sammlung und Versunkenheit wachbewusst Imagination erleben an der Natur (kontemplatives Naturbetrachten) wie auch im konzentriert beschaulichen Denken. Die Natur, das Motiv, wird so zum Gleichnis für ein seelisches Erlebnis zum einen, andererseits tritt hier dieses höhere Geistige unmittelbar ins Werk !
Die Tatsächlichkeit des Geistes wurde in frühen Kulturen als Bilder-Welt in Imaginationen erlebt. Dieses mythologische Bewusstsein spiegelt sich noch in den griechischen Mythen. Diese Mythen sind keine Fantasieprodukte sondern zeigen uns die Realität geistiger Urbilder.
Der künftige Künstler wird zu diesem Quell zurückfinden, jetzt aber in Freiheit und Selbstbewusstheit.
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